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Artikel Taz 18.7.2002
From: |
Bernhard Reiter |
Subject: |
Artikel Taz 18.7.2002 |
Date: |
Thu, 18 Jul 2002 15:07:14 +0200 |
User-agent: |
Mutt/1.3.28i |
Sehr geehrter Herr address@hidden,
gerade habe ich Ihren Artikel "Weniger Lizenzgebührer, dafür mehr
Sicherheit" taz Nr. 6803 vom 18.7.2002, 98 Zeilen gelesen.
http://www.taz.de/pt/2002/07/18.nf/isText.idx,2.ausg,is_200207
Es freut mich, dass Sie sich des wichtigen Themas der Freien Software
annehmen und in der Taz darüber berichten. Für mich als Abonnenet
der Taz stellt die Freie Software-Bewegung auch politisch und kulturell
ein immer interessanter werdendes Thema dar, das gerade für die
Klientel der Taz besonders spannend sein dürfte.
Ich möchte Sie auf ein paar Ungenauigkeiten in Ihrem Artikel hinweisen.
Sie schreiben:
Lizenzfreie Programme - an erster Stelle das Betriebssystem
Linux - gehören heute zum Alltag vor allem in deutschen Unternehmen.
Eine genauere Bezeichnung des Betriebssystems wäre GNU/Linux,
da Linux selbst nur der Kern des Betriebssystem ist.
Der Betriebssystemkern Linux steht, sowie praktisch
alle weiteren Kompomenten gängiger GNU/Linux Systeme unter
urheberrechtlich bindenden Lizenzen. Linux beispielsweise unter der
GNU General Public License Version 2, kurz GNU GPL.
Von "lizenzfrei" kann eigentlich keine Rede sein.
Diese Lizenzen geben der Software erst die nötige Freiheit sie zu nutzen,
anzupassen, kopieren und Verbesserungen der Allgemeinheit zugänglich
zu machen. Es gibt eine ganze Reihe Lizenzen, unter welcher
Software als Freie Software herausgegeben werden kann.
Auf den folgenden Webseiten finden Sie dazu mehr Einzelheiten:
http://fsfeurope.org/documents/freesoftware.de.html
http://fsfeurope.org/documents/whyfs.de.html
Auf Basis dieses Missverständnisses ist zu erklären,
warum Sie im Folgenden von einem Gegensatz von kommerzieller und
Freier Software schreiben:
In der betrieblichen Praxis scheint damit der Grundsatzstreit
zwischen linzengeschützter, kommerzieller Software und der Szene
der freien Entwickler einer mehr oder weniger friedlichen Koexistenz
gewichen zu sein.
Es gibt kommerzielle Freie Software und Entwickler derselben.
Ich kann Ihnen viele Unternehmen nennen, welche solche kommerzielle
Freie Software gegen Geld herstellen, für Kunden implementieren und betreuen.
Mit freundlichen Grüßen,
Bernhard Reiter
--
Geschäftsführer, Intevation GmbH (intevation.de)
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